Interview: Andreas Schinharl
Andreas Schinharl, Chef der Greenbox und im Käfer-Oktoberfestzelt. Foto: Privat
Was ist denn jetzt mit diesem Fischstand? Ist er durch oder nicht? Ist der Antragsteller zufrieden oder nicht? War der Wirtschaftsausschuss zielorientiert oder nicht? Es herrscht ein bisserl Verwirrung in der Stadt zu diesem Thema. Fragen wir nach bei dem Mann, auf dessen Initiative es überhaupt zur Debatte über einen Fischstand am Stadtplatz gekommen ist: Andreas Schinharl, Spitzenkoch, Gastronom und Partner der Donaufischerin Kathi Mayer bei diesem Projekt:
Andreas Schinharl, wie haben Sie diese Sitzung erlebt?
Andreas Schinharl: Ich war soweit wirklich zufrieden, weil eine grundsätzliche Zustimmung zu diesem Projekt da war, und zwar parteiübergreifend. Das war nicht unbedingt zu erwarten. Es haben mir viele Leute vorher gesagt, ‚nie im Leben wird es eine Zustimmung zu einem festen Stand auf dem Stadtplatz geben‘. Aber alle, quer durch alle Parteien, haben Zustimmung signalisiert, und das macht mich natürlich sehr zufrieden.
Also kommt der Fischstand?
Schinharl: Das ist jetzt ein schwieriger Punkt. Eine Entscheidung ist ja nicht gefallen. Eigentlich war zu erwarten, dass der Ausschuss entweder ‚Nein‘ sagt, dann wäre das Thema für Jahre von Tisch gewesen, oder ‚Ja‘. Aber er hat nicht ‚Nein‘ gesagt, das ist gut. Er hat aber auch nicht ‚Ja‘ gesagt, sondern er hat das Thema in eine Sonderrunde geschickt, vor dem endgültigen Stadtratsentscheid noch einmal zurück in den Wirtschaftsausschuss. Der Ausschuss hat abgestimmt und bejaht, dass es noch einmal im Ausschuss vorgelegt werden muss, damit es mit mehr Details beurteilt werden kann, um Fragen zu klären, die selbsterklärend zu beantworten sind. Das hat mich logischerweise etwas enttäuscht.
Warum?
Schinharl: Das ist ein gemeinsames Projekt von Kathi Mayer, der Donaufischerin, und mir. Wir sind seit knapp zwei Jahren da dran, weil da wirklich viel zu klären war, mit Behörden, Standort, wirklich Vieles; da haben sich auch Daniela Bachmeier, die städtische Wirtschaftsförderin, und Leerstandmanager Simon Wagner wirklich richtig reingehängt, und das war vom Gefühl her echt super. Und jetzt eine Sonderrunde, noch einmal in den Wirtschaftsausschuss, vor dem Stadtratsentscheid: Das ist natürlich ein Zeitverlust, und das können noch einmal bis zu vier Monate sein.
Wie erklärt sich das?
Schinharl: Wenn der Terminkalender so bleibt, tagt der Ausschuss nur alle drei bis vier Monate. Die nächste Sitzung ist im Juli, danach ist Sommerpause und das Volksfest. Da kann sein, dass wir das nicht mehr rechtzeitig in den Stadtrat bekommen. Dann wird es Herbst oder Winter, bis die Planung weitergeht. Da ist doch logisch, dass mir das nicht sonderlich gefällt, weil dann wird das nix mehr in diesem Jahr. Das ist das, was mich enttäuscht hat.
Der Stand will ja einerseits Frischfisch zum Kauf für daheim anbieten, aber auch Speisen am Stand von der Fischsemmel bis zur Bouillabaisse. Wie sehen Sie Ihre Chancen in der Ausschreibung?
Schinharl: Da kann ich nur sagen: Wir wollen die Donau in die Stadt bringen, mit Fischhandel und mit Fisch-Gastronomie. Vielleicht bewerben sich noch andere, das weiß ich nicht. Aber ich glaub, dass wir ein gutes Konzept haben. Und dann warten wir ab, was am Schluss rauskommt bei der Entscheidung.
Andreas Schinharl, Danke für das Gespräch.