Öffentlich, nichtöffentlich
Stadtrat Max Naber, CSU, hat einen interessanten Kommentar zur Weinrotes Welterbe-Kolumne von Sonntag Früh abgegeben: „Herr Spielbauer hat wohl eine Erinnerungslücke. In der letzten Stadtratssitzung wurde das Thema im nichtöffentlichen Teil von Stadträten angesprochen. Oberbürgermeister Markus Pannermayr hat daraufhin erklärt, dass es im Herbst im Ordnungsausschuss grundlegend erörtert werden soll.“ Wie also war’s und was heißt das?
Weinrotes Welterbe
Zurück in die wunderbare Welt der grauen Schirme: Was ist die rechtliche Grundlage für das Graue-Schirm-Gebot auf dem Stadtplatz? Vergangenen Dienstag, zwei Wochen nach seiner Anfrage, hat Stadtrat Johannes Spielbauer, Linke, vom Ordnungsamt Antwort erhalten. Es ist exakt die Antwort, die zu erwarten war. Außerdem werfen wir einen Blick in eine UNESCO-Welterbe-Stadt.
Straubinger Abwehrverhalten
Wie war das damals beim Kaffeestand? Hat da auch die halbe Stadt Zeter und Mordio geschrien? Hat man „Kaffeestand? Überflüssig!“ gepostet, „wer Kaffee will, soll zum Krönner oder ins Segafredo! Wir haben genug Cafes auf dem Stadtplatz, und Straubing ist außerdem eine Leberkäs-, Weißwurst- und Weißbierstadt!“ Und hat man angefügt: „Wer trotzdem unbedingt Kaffee verkaufen will, soll einen Leerstand anmieten in der Albrechtsgasse, da steht viel frei!“? Hat man das?
Gente di Fiume
Dieser Sommer ist ein Festsommer, der festreichste Sommer seit Erfindung des Sommers; noch nie, will mir scheinen, waren im Straubinger Land so viele Feste wie in diesem. Ein Grund dafür sind natürlich die vielen Feuerwehrfeste, 150 Jahre in Ascha, Gossersdorf, Kagers, dazu Fischerfeste von Alburg bis Lerchenhaid, Goidhaiberlfest, Gallner-Bergfest: Das Straubinger Land voll im Feierrausch. Und das vielleicht schönste Fest? Ich sag’s wirklich ungern, aber ich sag’s: Es ist in Deggendorf.
Und jetzt das Positive
„So“, sagt die Wirtin, „etz hab ich de neuen Sonnenschirm‘ kauft.“ Sie schaut erleichtert, ich schau erstaunt. „Wie, etz?“, frage ich erstaunt, „De neuen Sonnenschirm‘? De habts doch vor mehr als a Woch‘ scho kauft? Vom Aldi, 7,99 pro Stück?“ Da sagt die Wirtin: „O mei.“ Und dann erklärt sie den Sachverhalt: „Hab ich ja auch. Weil ich mir denkt hab, für den Rest der Saison langen die Aldi-Schirm‘ leicht. Aber da war ja jeder Zweite scho‘ nach dem ersten Mal Hernehmen kaputt.“
Nigelnagelneues Rathaus
Vor zwei Wochen im Bauausschuss wurde erstmals offiziell, dass das Rathaus am Ende mehr als 60 Millionen Euro kosten wird: Knapp 61,6 Millionen werden es voraussichtlich sein, 15 Millionen davon fallen auf die Stadt. Da waren die Mienen im Bauausschuss irgendwo zwischen ernüchtert und ziemlich bedröppelt. Die Frage war deshalb: Wie wird der gesamte Stadtrat die unfrohe Botschaft diskutieren? Gestern Abend war es so weit, und es war überraschend harmonisch. Hinterfragt wurde nur von der ÖDP.
Ende der Frist
Heute ist der 14. Juli, Frankreichs großer Feiertag, Sturm auf die Bastille, Blau-Weiß-Rot alles. Am Stadtplatz ist heute kein Feiertag. Ab heute muss dort jeder Schirm Grau-Weiß-Beige sein, und ohne Aufdruck. Die Ordnungsamtsfrist für die Gastronomie läuft heute aus, mit Bußgeldhinweis. Der Gäubodenhof hat darum neue Schirme gekauft, 7,99 das Stück, kriegt man bei Aldi. Ich bin nicht sicher, ob Schirme für 7,99 den Stadtplatz qualitativ bereichern; aber vermutlich tun sie das, denn diese Aldi-Schirme sind aufdruckslos farblos. Es ist ein großer Sieg für den Denkmalschutz..
Aus dem Wirtschaftsausschuss
Wie wird Straubings Innenstadt wieder voller und lebendiger? Das soll Simon Wagner schaffen, seit einem Jahr Geschäftsflächenmanager in Straubing. Am Donnerstagnachmittag hat er im Wirtschaftsausschuss seinen Tätigkeitsbericht vorgestellt. Außerdem hat Claudia Bracht von der Stabsstelle Tourismus das Rahmenprogramm für die große Donautourismus-Konferenz im November präsentiert.
Heimatmarkt
Ich hab geklaut. Ich hab eine Fotomontage aus dem Straubinger Tagblatt geklaut, es ist eine Fotomontage von Patrick Fuchs, Seite 17 im Landkreisteil des Straubinger Tagblatts von heute. Der Zweck dieser Fotomontage ist es, eine Idee des Straubinger SPD-OB-Kandidaten Peter Stranninger zu illustrieren. Es ist die Idee der Eingemeindung der Gemeinde Aiterhofen in die kreisfreie Stadt Straubing.
Unschirmante Geschichte
Man soll ja weltoffen sein und über den Tellerrand schauen, sonst sieht man ja gar nicht, wie bunt die Welt ist. Ich hab einen Blick drüber geworfen, sogar bis Deggendorf. „Sogar bis Deggendorf?“, werden Sie sagen, „Herr Engel, das ist aber nicht sehr weit!“, und da haben Sie recht. Aber es ist weit genug, um ein paar Unterschiede zur viellieben Heimatstadt zu erkennen.
Stranninger macht’s wieder
Jetzt steht auch der OB-Kandidat der SPD fest: Es ist erneut Peter Stranninger. Stranninger ist seit 1996 Mitglied des Stadtrats, sein Slogan zur Kommunalwahl am 8. März ist Mutig für Straubing. Im Interview spricht Stranninger über Straubings Chancen und Fehler, und auch über eine Eingemeindung von Aiterhofen.
Die neue Zahl: 61,6 Millionen
Manchmal gibt es Überraschungen, bei denen alle so tun, als ob es eine Überraschung wäre, aber in Wirklichkeit ist es gar keine. Mittwochabend im Bauausschuss: Prof. Andreas Hild und sein Team stellen die neue Zahl vor. Es ist die neueste Zahl, was der Rathaus-Wiederaufbau kosten wird: Erstmals wird offiziell die 60-Millionen-Grenze überschritten. 61,6 Millionen Euro werden es sein. Die kommende Stadtratssitzung dürfte spannend werden.
Bus zur Westtangente
Gestern Abend, kurz nach halb Acht, ruft mich ein Mann an, bis dahin war er mir nicht bekannt. Er sagt, er liest meine Seite gern, woraus ich schließe, dass er mit dem Stadtmarketing nichts zu tun hat; und weil er mich nicht persönlich kennt, hatte er auch meine Nummer nicht. Also hat er mich über die Facebook-Telefonie angerufen. Es ist nämlich so, dass man Facebook nicht nur für kompletten Unfug benutzen kann, sondern auch für sinnvolle Sachen.
Rosige Gassen
Heute Mittag hat die Stadt ihren Ansatz zu grünen Fassaden in der Innenstadt vorgestellt. Es können rosige Zeiten für die Innenstadt werden, und das wäre gut.
Oh mei, diese Begründungen
Bei der Lektüre des Straubinger Tagblatts von heute ist mir ein Satz meines Vaters in den Sinn geschossen: „Buam“, hat mein Vater einmal gesagt, „merkts euch: Wenn einer mehr als einen Grund hat, warum er etwas nicht machen kann, dann stimmt keiner von seinen Gründen.“ Und schon sind wir mitten im Streit zwischen Markt und Bürgerfestorganisation.
Semmelspende für den Giggerl
Natürlich war früher nicht alles besser, das ist doch klar, wer das ganze Gfrett mit dem Tipp-Ex noch kennt, weiß, was ich meine. Aber wenn Sie - wie ich im vergangenen Frühling im bis dahin Lieblingswirtshaus im Bayerischen Wald - einen Schweinsbraten bestellen und die Kellnerin Sie fragt, ob Sie Kraut auch dazu möchten, dann werden Sie doch vielleicht sagen, dass früher Einiges besser war. Mich hat ein Mann angesprochen. Er sei bereit, unserem Volksfest 500 Semmeln zu spendieren, damit es zumindest 500 Giggerl wieder so gibt wie früher, nämlich mit Semmel.
Im Interview: Simon Wagner
Geschäftsflächenmanager nennen ihn die einen, Leerstandsflächenmanager die anderen: Simon Wagner ist der Mann, der sich um die Innenstadt kümmert. Das Interview.
Angriff der Killermikroben
Ich habe Angst um die Hypovereinsbank. Nicht um die ganze HVB, natürlich nicht, die allermeisten ihrer knapp 10 000 Mitarbeiter sind mir ja wurscht. Ich habe Angst nur um die Filiale in der Bahnhofstraße, denn vor ihr steht ein Baum. Wie gefährlich ist dieser Baum? Wohnen auch in ihm diese gefährlichen Mikroorganismen, vor denen der Denkmalschutz warnt?
Es kann nur einen geben
Bitte, ich kann mich täuschen, aber ich glaube, es wird so sein: Irgendwann wird offiziell bestätigt werden, dass Rewe der Supermarkt ist, der den Platz des BayWa-Baumarkts im Westpark einnehmen wird. Und es wird eine Pressemitteilung von Rewe geben, dass es Rewe-Ziel sein wird, dauerhaft zwei Rewe-Märkte in Straubing zu betreiben, Glauben sollte man das aber nicht.
Wasserspiel
Der Mensch an sich ist ja ein schwankendes Wesen, wankelmütig sein Sinn, zumindest meistens, nehmen Sie mich: Wenn irgendwann in der Runde das Gespräch auf das Wasserspiel kam, habe ich nicht so recht gewusst, was ich davon halten soll: Find ich das gut? Find ich das schlecht? Bin ich dafür? Bin ich dagegen? So war das mit mir. Damit zum Wasserspiel: